Kita-Einweihung - 50 Jahrfeier Eggermühlen

Rotierende Autos, fröhliche Kinder und ein Kaninchenroulett

Kita-Einweihung und Jubiläumsfeier lockte Tausende in die Schulstraße

Zu einem Freiluft-Gottesdienst vor der eindrucksvollen Kulisse der neuen Kindertagesstätte hatten sich gestern mehr als fünfhundert Besucher eingefunden. Eingerahmt von der Alten Rentei und der Renteischeune bot sich den Besuchern der Messe, die auch den Auftakt zur Jubiläumsfeier „50 Jahre Eggermühlen“ bildete, ein beeindruckendes Bild. Abdrücke von Kinderhänden zierten ein Schild im Einzugskranz, mit dem Eltern und Kindergartenleitung mit Unterstützung der Kinder als Willkommensgruß für den Eingang geschmückt hatten.

Mit einem prächtigen Kranz schmückten Eltern und Kinder den Eingang der neuen Kita

Von einem denkwürdigen Tag sprach Pastor Dr. Ansgar Stolte im Eröffnungsgottesdienst. Das was auf dem historischem Areal an der Rentei in den vergangenen Monaten geleistet worden sei, bezeichnete er als beeindruckendes Beispiel, bei dem bis zum letzten Tag vor der Eröffnung dutzende Handwerker und viele Freiwillige zum Wohle der Kleinsten in der Gemeinde mit Hand angelegt hätten. 

Mit der Kita und dem neugebauten Kindergarten, so Bürgermeister Markus Frerker, habe man einen Schritt in die Richtung Zukunft vollzogen. Das Areal direkt an der Grundschule böte ideale Voraussetzungen für eine derartige Einrichtung. Die weitsichtige Entscheidung, das Projekt bereits jetzt nach Standardkriterien, die 2017 in Kraft treten, auszustatten, sei sicherlich eine gute Wahl gewesen. Trotz modernster Techniken, die bei dem Neubau wie auch bei den Umbauarbeiten in der Rentei und der Renteischeune eingesetzt wurden, haben man stets die Kostenseite fest im Blick gehabt. So bringe beispielsweise der Einsatz der LED-Beleuchtungstechnik gegenüber herkömmlichen Beleuchtungskörpern eine jährliche Ersparnis von 2500 Euro, ohne dass sich dadurch die Beschaffungs- und Installationskosten erhöht hätten.

Der Familie von Boeselager sowie seinen Vorgänger Heinz Specker nannte Frerker als Wegbereiter für die Entwicklung einer heute florierenden Gemeinde. Seinen symbolischen Hut zig Landrat Dr. Michael Lübbermann vor der Leistung der Eggermühlener Bürger. Als hervorragend gelungen bezeichnete Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier das Projekt und verlieh dem Bauwerk das Prädikat „schönste Kita in der Samtgemeinde“.

Claudia Buschermöhle, Leiterin des Kindergartens, die mit neun Mitarbeiterinnen undKindern bereits vor wenigen Wochen in die neuen Räume eingezogen war, sprach von einem sehr guten Arbeitsumfeld. Die Arbeit mit den Kindern habe ihr und ihrem Team auch in den Räumen des Marienkindergartens an der Blumenstraße stets viel Freude bereitet. Aufgrund der dort herrschenden Enge habe man dort allerdings sehr viel improvisieren müssen. Die neuen lichtdurchfluteten Räume böten die Bewegungsfreiheit, die die Kinder für ihre körperliche und seelische Entfaltung benötigten. Im Namen seiner Bürgermeisterkollegen gratulierte Kettenkamps Bürgermeister Reinhard Wilke den Eggermühlenern. Die vielfach gestellt Frage„Mot dat dann so groot ween“, beantwortete Wilke mit einem klaren ja.

Wilhelm Pörtner vom Dissener Architekturbüro Ahrens und Pörtner dankte den am Bau beteiligten Handwerkern, die in 20 Monaten die Pläne des 2,7 Millionen-Projektes umgesetzt hatten. Das dieser Kostenrahmen habe eingehalten werden können, so Pörtner, sei Markus Frerker und seinen Ratskollegen zu verdanken. Bei angedachten Änderungs- und Verbesserungsvorschlägen, sei stets der Kostenrahmen ein zentrales Thema gewesen. Selten hätte dem Architektenteam bei einem Projekt einem so energisch auftretenden Bauherrenteam gegenübergestanden. Maria Klara, Freiin von Boeselager, die die Alte Rentei und das angrenzende Gelände 2012 an die Gemeinde Eggermühlen verkauft hatte, zeigte sich beeindruckt. Ihr Wunsch, die alte Bausubstanz zu erhalten und mit Neuem zu kombinieren, sei hervorragend umgesetzt worden.

Claudia Buschermöhle und Pastor Dr. Ansgar Stolte führten die Gäste, unter Ihnen Christian Calderone (MdL) und Dr. Andre Berghegger (MdB),  durch die Räume der neuen Kita

Claudia Buschermöhle und Pastor Dr. Ansgar Stolte führten die Gäste, unter Ihnen Christian Calderone (MdL) und Dr. Andre Berghegger (MdB),  durch die Räume der neuen Kita

Nicht besonders alt ist die Gemeinde, aber dafür sind seine Einwohner sehr ideenreich. Mehr als verdoppelt hatte sich die Einwohnerzahl des 1800-Seelen-Ortes am vergangenen Sonntag. Zu einer Flanier-, Amüsier und Erlebnismeilewurde die Schulstraße zwischen Mariä-Himmelfahrts-Kirche und dem neuen Kindergarten bei der Alten Rentei. Bei der Bandbreite der Aussteller und den Aktionen der vielen Vereine hatte Langeweile überhaupt keine Chance.

Den unzähligen Ideen und der Fülle an Kreativität, die viele Hände ehrenamtlicher Helfer in den vergangenen Monaten in die Vorbereitung des Jubiläums „50 Jahre Eggermühlen“ investiert hatten, zeigten Wirkung. Rappelvoll war die Schulstraße zeitweise, an deren Seiten sich Aktion an Aktion reihte.

Vor dem Kindergarten nutzten Kids die Gelegenheit, mit dem Verkauf von Flohmarktartikel ihr Taschengeld aufzubessern. Auf dem Schulhof simulierte die Verkehrswacht unter anderem körperliche Einschänken nach Alkoholgenuss oder führten den Besuchern anhand eines Überschlagsmobills hautnah vor Augen, was bei Unfällen passieren kann.

Waschechte Feuerwehrmänner nahmen Besucher, große wie auch kleine, mit der Drehleiter in luftige Höhen mit. Wir waren höher als die Kirchenspitze, schwärmte der sechsjährige Till Meiners, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Auch vor dem neuen Kindergartengelände hatten Schwindelfreie die Möglichkeit, sich über die Dächer Eggermühlens hieven zu lassen. Fast ausverkauft hieß es Mittags bei der Essenausgabe am Rathaus.

Über 200 Portionen leckerer Erbsensuppe weg - ein Kompliment an die Köche der Ankumer Niels-Stensen-Klinik. Dafür, dass trotzdem keiner Hunger leider musste, sorgten weitere Verköstigungsstände, die stets umlagert waren.

Einen Großkampftag erlebten die Damen der kfd, die im Pfarrheim Gäste bewirteten. Als Verdauungsschnäpschen diente der „Seute Füftiger“ oder der „Halwe Hunnerter, den die Organisatoren zu Jubiläum aufgelegt hatten.

Unter Anleitung eines Tischlers einmal selber einen Nistkasten bauen, oder seine eigene Kerze kreieren? Viele Kinder nahmen die Angebote dankbar an. Frisch gepressten Saft aus Eggermühlener Äpfeln servierten die Mitarbeiter des Kuhlhofs. Gepresst wurde direkt vor Ort. Eggermühlen und darunter die ehemals selbstständigen Bauerschaften Basum-Sussum, Besten, Döthen und Bockraden in Verbindung mit dem Gemeindewappen und den Jahreszahlen 1965 und 2015 steht auf einem Aufkleber, der am Stand der Gemeinde neben weiteren Werbeartikeln erhältlich war. Unter den Augen von Profispielern des VFL-Osnabrück, die am Stand des SV Fortuna Autogramme gaben, hatten Kicker Gelegenheit, ihren eigenen „Wumm im Bein“ am Lasertor und an deiner Torwand zu testen. Wohin wird er laufen? Diese bange Frage stellten sich die Teilnehmer des Kaninchenrouletts. Ernst Lübbert zur Lage und seine Theaterkollegen hatten ihren Spaß und Besucher konnten ihren Wetteinsatz abgeben, zu welcher Möhre oder welchem Salatblatt es den Hoppelmann ziehen würde. Als vor 50 Jahren die Samtgemeinde Eggermühlen gegründet wurde, waren sie die Stars auf den Äckern in der Umgebung. Mit 12 Trecker waren die Alttraktorenfreunde Berge-Hekese beim Jubiläum vertreten und dokumentierten mit ihren alten Maschinen den Wandel, der sich in einem halben Jahrhundert in der Landwirtschaft vollzogen hat. Sehr gute Resonanz verzeichnet auch die Geschäftswelt. Der verkaufsoffene Sonntag war für viele ein Grund mehr, Eggermühlen anzusteuern. 

Hunderte von Besuchern nutzen den Tag der offenen Tür, um einmal einen Blick in die neuen Räume zu werfen. Viele positive Stmmen gab es seitens der Besucher für die optische Umgestaltung der alten Räume. Dort ist die Kinderkrippe untergebracht. Eine beeindruckende Optik bietet auch die Mensa in der ehemaligen Renteischeune. Pünktlich zum Jubiläum konnte dort auch die Restaurierung von vier alten Wandgemälden aus dem 2.Weltkrieg abgeschlossen werden. Christoph Buchholz zeigte hier einige seiner Bilder während der Heimat- und Verkehrsverein aus Stellwänden den „Eggertaler Entdeckerweg“ präsentierte.

Eggermühlen feiert 50jähriges Bestehen

Spannend und interessant ist das Veranstaltungspaket, welches das Organisationsgremium „50 Eggermühlen“ für das heutige Jubiläum auf die Beine gestellt. Auf dem Gelände vom Kirchplatz, entlang der Schulstraße bis zum von-Boeselager-Platz präsentieren sich die Vereine und Verbände der Gemeinde mit Infoständen und Aktionen. Mit dabei sind unter anderem auch der Naturpark Terra Vita, der Zweckverband Hasetal, die Alttraktorenfreunde Berge-Hekese oder die Straßenverkehrswacht. Viele Mitmachaktionen stehen auf dem Programm. Drei Musikgruppen sorgen dabei für allerbeste Unterhaltung. Mit einem Freiluftgottesdienst vor dem Kindergartenneubau, der heute offiziell seiner Bestimmung übergeben wird, startet die Veranstaltung um 10.30 Uhr. Anschließend besteht die Möglichkeit, die neuen sowie die umgebauten Räume der Alten Rentei zu besichtigen. Getrost kann mittags die Küche kalt bleiben. Kulinarische Köstlichkeiten warten in Eggermühlem auf die Besucher. Bei der Verdauung helfen dann ein „Seuter Füftiger“ oder ein „Halwer Hunnerter“, zwei Spirituosen, die extra zum Jubiläum aufgelegt wurden. Bei einem verkaufsoffenen Sonntag bieten Eggermühlens Gewerbetreibende so ganz nebenbei die Möglichkeit zu einem gemütlichen Bummel durch die Geschäftswelt. Mit etwas Glück können Besucher bei einer Tombola einen Strandkorb, ein Fahrrad, weitere wertvolle Preise oder Fahrten mit dem Heißluftballon von Hartmut Niermann gewinnen. Dieser startet am späten nachmittag am Festgelände und bietet den Mitfahrern dann einen grandiosen Ausblick auf den Jubiläumstrubel. Ausreichend Parkplätze stehen auf Böhmanns Wiese sowie auf den Parkflächen des Modehauses Kamlage und am Friedhof zur Verfügung. Neue Fahren, die auf die Gründung der Samtgemeinde Eggermühlen im Jahr 1965 hinweisen, wurden zum Jubiläum angeschafft. Unser Foto zeigt das Organisationsteam das heute mit vielen Besuchern rechnet.

 

Rastplatz an der Wittenporte neu gestaltet

Neue Sitzbank an der Bippener Straße wird sehr gut frequentiert

Zwei einfache Holzbohlen dienten im Kreuzungsbereich der Bippener Straße (Wittenporte / Striekeler Straße in Eggermühlen seit den 1990er Jahren als Sitzmöglichkeit. Nicht nur der Umstand, das die improvisierten Bänke im Laufe der Jahre arg verwittert waren, bewog den Heimat- und Verkehrsverein Eggermühlen, den Rastplatz neu zu gestalten. Gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen Handwerkern entstand nun ein schöner Flecken, der gern für ein Päuschen genutzt wird.

Da die Sitzgelegenheit nur wenige Meter von der viel befahrenen Bippener Straße entfernt lag, so der Vorsitzende des Vereins, Gerd Bruns, habe sich der Heimatverein dazu entschlossen, den Rastplatz um einige Meter in das rückseitig anschließende Waldstück zu verlegen. Ohne zu zögern gab dazu dessen Besitzer Michael Havermann seine Zustimmung. Wie gut Eigeninitiative in Eggermühlen funktioniert, zeigte sich schon bei den Vorplanungen zu der Neugestaltung. Einen massiven, für die Erstellung einer Sitzbank perfekt geeigneten Eichenstamm, spendierte Gerd Bruns. Zimmermann Hermann Hömer sorgte mit handwerklichen Können dafür, aus dem Stamm eine attraktive Sitzgelegenheit zu fertigen. Gut, wenn man Handwerker und Künstler in den eigenen Reihen hat. Hömer`s Neffe, Bildhauer Hermann Hömer jun. nutze ebenfalls seine Freizeit, um der Rückenlehne der Bank eine unverwechselbare Optik zu verpassen. Das Logo des Heimatvereins und den Schriftzug „Heimatverein 2015“ schnitzte er in die massiven Holzplanken. Um den Platz weiter in den Wald zu verlegen, stellten Rudi und Carsten Rusch nicht nur Minibagger und Rüttler sondern auch ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Bei einem großen Arbeitseinsatz, an dem sich der Heimatverein und weitere Freiwillige beteiligten, konnte der Platz an einem Nachmittag hergerichtet, Schlacke eingebracht und die Bank aufgestellt werden. Bei der Einweihung dankte Bürgermeister Markus Frerker allen Beteiligten für deren Engagement. Mit eurem Einsatz habt ihr unsere Gemeinde wieder ein Stück attraktiver gemacht, so Frerker. Erneuert wurde auch das Hinweisschild, das schon seit den 1990er Jahren die Geschichte des Platzes „Wittenporte“ erläuterte und in den letzten Jahren nicht nur unter Witterungseinflüssen sondern nach unter Vandalismus gelitten hatte. „Wittenporte - Wie bei vielen Adelssitzen war der Bereich rings um das Schloss Eggermühlen früher an bestimmten Tagen nicht ohne Weiteres zu durchqueren. Weiße Pforten (plattdeutsch Witteporten) riegelten die Hauptstraße an Sonn- und Feiertagen für den gewöhnlichen Verkehr ab. An dieser Stelle sowie im Bereich des heutigen Friedhofes und an der Einmündung der Großen Allee in die Bestener Straße befand sich eine weiße Pforte. Innerhalb dieses „Hohheitsgebietes“ bewegten sich die adeligen Damen und konnten so an den genannten Tagen ungestört flanieren.“ heißt es auf der Infotafel. 


RadAktiv im Eggertal

Spaß und Freizeitvergnügen auf vier Routen

Nicht nur die Einwohner der Gemeinde sondern alle, die Freude am Radfahren haben, möchten Heimatverein, Landjugend, Sportverein sowie die Gemeindeverwaltung beim 2. Aktionstag „RadAktiv im Eggertal“ am 16. August dazu animieren, sich an einer der vier Rundfahrten zu beteiligen. Das Ziel ist die Schützenhalle in Eggermühlen-Döthen, wo die Radler mit einem kleinen Volksfest erwartet werden. Selbstverständlich sind Radler, die sich nicht an den Touren beteiligen am Zielort herzlich willkommen. Die vier Fahrradrouten zwischen 5 und 65 Kilometern, die beim Aktionstag vom Veranstalter angeboten werden, sind für Familien mit Kleinkindern ebenso geeignet, wie für Gelegenheitsradler, Toureninividualisten oder sportliche Mountainbiker. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Am Zielort bei der Schützenhallle in Döthen-Stottenhausen, Ziegeleiweg 1 warten Kaffee- und Kuchen, Bratwurst- und Getränkestände, Musik sowie ein Unterhaltungsangebot für Kinder.

Kids-Tour

Ideal für Familien mit Kleinkindern sowie Grundschülern ist die „Kids-Tour“, die von Peter Schmitz gemeinsam mit Mitgliedern des adfc begleitet wird. Der Start erfolgt um 13 Uhr Uhr am von-Boeselgaer-Platz. Vor den Teilnehmern liegt eine etwa 5 Kilometer lange kindgerechte Strecke. Durch Cowboy-City geht es über den Friesenweg nach Bockraden. Unterbrochen von mehreren Pausen, an denen die Geschicklichkeit der Kids auf die Probe gestellt wird, führt die Route über die Branneke zum Zielpunkt nach Döthen.

Kultstätten-Tour

Ulrich Gövert und Josef Backhaus nehmen, ebenfalls um 13 Uhr, die Teilnehmer mit auf eine 16 Kilometer lange „Kultstätten-Tour“ durch eine leicht hügelige Kulturlandschaft. In der Nähe der Gemeindegrenze zu Bippen-Restrup geht es zu einem urgeschichtlichen Großsteingrab.  Viele Felsbrocken des Steingrabes wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Sprengungen „zerkleinert“ und zu Straßenschotter verarbeitet. Neben diesem Steingrab steht der berühmte „Deuvelsstein“, ein „Schalen-„oder „Näpfchenstein“, mit 57 von Menschenhand eingebohrten Schüsselchen. Über den Kult an diesem Stein und über die sich daran knüpfende Sage erfahren die Teilnehmer vor Ort Näheres. 
Entlang der ehemaligen „Backsteinstraße“  geht es über Restrup nach Bippen. Die an einem Strebepfeiler vorhandenen Wetzrillen am Nordportal der dortigen St.-Georgs-Kirche, können als sogenannte Pest-Rillen gedeutet werden und haben wohl noch im späten Mittelalter kultische Bedeutung gehabt. Warum und wieso? Auch das erfahren die Radler vor Ort!
Eine Verschnaufpause ist unter der 9stämmigen Buche, an einem herrlichen Steintisch auf dem Hubertus-Hübner-Gedenkplatz in der Maiburg geplant. Über die nun abschüssige Straße Richtung Bippen geht es zurück über den Hofdienerweg. Hier wartet mit dem Teufelsstein, ein weiteres, sagenumwobenes Relikt aus Urzeiten. Dort beginnt das Banngebiet, in dem der „Holenkerl“ nachts sein Unwesen trieb. Nur wenige Kilometer trennen die Teilnehmer dann noch vom Ziel in Döthen.

Entdecker-Tour

Uwe Grimm und Georg Geers starten bereits um 10 Uhr mit ihrer Entdecker-Tour. Die 50 Kilometer lange Route führt zunächst durch das Dinninger Bruch, eine weite flache Kulturlandschaft. Über Nortrup gelangen die Radler nach Groß Mimmelage. Mit viel Engagement und Eigeninitiative wurde hier die letzte Galerie-Holländer-Windmühle im ehemaligen Landkreis Bersenbrück vor dem Verfall bewahrt. Brigitte und Erich Everding ist es zu verdanken, dass eines der Artländer Wahrzeichen erhalten blieb. Bei der Mühlenanlage befindet sich seit 2014 ein kleines Rosarium. Den „Garten der Sinne“ können die Teilnehmer hier ebenso in Augenschein nehmen wir das historische Mühlengebäude. Eine weitere Augenweide wartet wenige Kilometer weiter. Seit 2002 betreibt die Familie Nietfeld das „Tierkrematorium im Rosengarten“. Der weitläufige Park mit vielen hundert Rosensorten und einer beeindruckenden Pyramide bilden eine Augenweide und landen zu einem kurzen Spaziergang.  Mit den „Drahteseln“ geht es weiter zu den eigentlichen urtümlichen Namensgebers. Der Artländer Eselhof von Irmtraud und Thomas Heidker ist das Ziel der nächsten Tourenetappe. Über landschaftliche reizvolle Wirtschaftswege durchquert die Strecke dann die Bauerschaften Talge, Suttrup und Druchhorn. Einen Abstecher machen die Radler in Loxten unweit des Gutes Loxten liegt eine ehemalige Turmhügelburg. Auch wenn von einer Burg nichts mehr zu sehen ist, lässt „Felddieks Boll“ mit dem noch erhaltenen Gräftensystem die einstige Größe der Anlage erahnen. Über Kettenkamp geht es zum Ziel nach Döthen.

IIn der Mimmelager Windmühle erklärt Erich Ewerding die Funktion des Windkraftwerkes

Die sportliche Tour

Mit ordentlich Tempo nehmen Bernhard Hengehold und Johannes Ebler konditionierte Fahrer mit auf die „Sportliche Tour“. Der Start zu dem 65 Kilometer langen Rundkurs erfolgt um 12.30 Uhr. Zunächst führt die Route über Berge, Ohrte und Haneberg nach Vechtel. Vorbei an Fürstenau in Richtung Voltlage erreichen und Merzen. Weiter geht es über Osteroden und Ankum in Richtung Alfhausen. Durch die Ortschaft Rüssel führt die Route entlang der B68 bis Aslage. Von dort geht es durch die „Krevinghausener Schweiz“ zum Schützenplatz nach Döthen. Bei dieser Tour besteht Helmpflicht.

Als die Idee zu der Fahrrad-Veranstaltung im Jahre 2013 erstmals diskutiert und unter dem Namen „RadAktiv im Eggertal“ durchgeführt wurde, war die Resonanz beeindruckend. Trotz denkbar schlechter Witterung beteiligten sich über 400 Radler an dem Aktiontag. Den Veranstaltungsnamen „RadAktiv“ nahm im Herbst 2013 ein Verein auf, der, als erster in Niedersachen, einen Radweg entlang einer Landesstraße in Eigeninitiative schultern wollte. Inzwischen sind aus den Planungen Taten geworden. In hunderten ehrenamtlicher Arbeitsstunden baute der Verein „RadAktiv - Bürgerinitiative für Verkehrssicherheit“  einen gut drei Kilometer langen Radweg. Ein zwei Kilometer langes Teilstück wurde bereits fertiggestellt. Ein Projekt, dass sogar Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies beeindruckte und in Funk und Fernsehen bereits mehrere Male Thema war.

Alle Routen starten in Eggermühlen am Rathaus, von-Boeselager-Platz 1, 49577 Eggermühlen
weitere Infos: info@georggeers.de

Binsenstühle und Buntes aus dem Mittelalter Mühlentag 2015

Interessantes Programm zum 40jährigen Bestehen beim Mühlentag

Auf sein 40jähriges Vereinsbestehen kann der Heimat- und Verkehrsverein in diesem Jahr zurückblicken. Beim deutschen Mühlentag am Pfingstmontag sorgen die Gruppe „Mercks wol“ und der Binsenstuhlflecher Bernhard Kock  neben einer Reihe anderer Kunsthandwerker für Kurzweil. Im urigen Keller der Wassermühle zeigt Maler Christoph Buchholz seine Bilder. Neben dem bekannten „Eggermöhler Kartuffel-Pannekauken“ wird nachmittags in dem 400 Jahre alten Gemäuer Kaffee und Kuchen angeboten. Ein lohnendes Ziel für einen Pfingstausflug ist die Wassermühle damit allemal.

Mit Musik der Gruppe „Mercks wol“ erwartet die Besucher gänzlich ungewöhnliche Klänge. Mindestens ein bekanntes Gesicht der achtköpfigen Truppe dürfe vielen Eggermühlenern  bekannt sein. Ruth Kriege wirkte mehrere Jahrzehnte in der örlichen Grudschule als Lehrerin. Nicht Trompete, Saxophon oder Gitarre sind die Instrumente mit denen „Mercks wol“ musizieren. Die Formation mit einem Musikrepertoire aus dem Hoch- und Spätmittelalter bedient sich vielfältigen Instrumenten, dessen Namen heute nur noch bedingt geläufig sind. Bekannt sein dürften vielen Zuschauern allenfalls noch Harfe, Laute, Sackpfeife, Blockflöte oder Trommel. Aber was bitte sind Streichpsalter, Nyckelharpa, Krummhorn oder Rauschpfeife? Beim Mühlentag erfahren es Besucher aus erster Hand, wenn neben den genannten Instrumenten auch der Gesang, Schlaghölzer und Schellen an Hand und Füßen und der sprichwörtliche Schalk bei „Mercks wol!“ mitspielt.
Christoph Seebaß und seine mittelalterlich anmutenden Musikanten möchten mit ihren Liedern die Zuhören mit auf eine Reise in vergangene Jahrhunderte nehmen.

Mal Mittelhochdeutsch, mal Niedermittelhochdeutsch oder auch mal Französisch. Mal sind es Melodien von der Straße, mal von Jahrmärkten und der Handwerker-Wanderschaft, mal vom Hofe, aus dem Adelstand oder dem Klerus. Frühlingslieder sowie Tanz- und Trinklieder fehlen natürlich nicht. Stücke wie „Wenn Friede ist, regiert die Musik“ oder „Bei gut Gesang weicht böser Mut und alles Herzeleid wird gut“  sind Beispiele ihres Repertoires.

Neben bekannten Ausstellern, die teilweise seit vielen Jahren die Mühlentage in Eggermühlen bereichern, haben Besucher in diesem Jahr die Möglichkeit, einen der letzten Binsenstuhlflecher über die Schulter und auf die Fingen zu schauen. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth wird Bernhard Kock aus Dickenberg bei der Wassermühle das alte Handwerk, das der Sussumer Stuhlmacher Hermann Havermann über viele Jahrzehnte ausübte, demonstrieren. Havermanns ehemalige Stuhlmacherei unweit der Wassermühle, die heute leider dem Verfall preisgegeben ist, galt damals als geselliger Treffpunkt in der Bauerschaft.

Christoph Buchholz zeigt beim Mühlentag seine Bilder im Mühlenkeller. das Foto zeigt ihn mit Annette Röhr

Sein 40jähriges Vereinsbestehen nimmt der Heimatverein zum Anlass, im Mühlenkeller Bilder eines heimischen Malers zu zeigen. Christoph Buchholz, Mitarbeiter der Heilpädagogischen Werkstätte präsentiert an den rustikalen Klinkerwänden der Kellerräume seine unterschiedlichsten Sichtweiten lokaler und fiktiver Motive. Buchholz erhielt im vergangenen Jahr beim Unic-Award, einem Designwettbewerb für Gestalter mit und Ohne Behinderung, eine Auszeichnung für einen von ihm designten Profilhobel. Die Werke von 48 Preisträgern wurden im Rahmen einer bundesweiten Ausstellung unter anderem in Nürnberg, Frankfurt oder Hamburg gezeigt.