RadAktiv im Eggertal

Spaß und Freizeitvergnügen auf vier Routen

Nicht nur die Einwohner der Gemeinde sondern alle, die Freude am Radfahren haben, möchten Heimatverein, Landjugend, Sportverein sowie die Gemeindeverwaltung beim 2. Aktionstag „RadAktiv im Eggertal“ am 16. August dazu animieren, sich an einer der vier Rundfahrten zu beteiligen. Das Ziel ist die Schützenhalle in Eggermühlen-Döthen, wo die Radler mit einem kleinen Volksfest erwartet werden. Selbstverständlich sind Radler, die sich nicht an den Touren beteiligen am Zielort herzlich willkommen. Die vier Fahrradrouten zwischen 5 und 65 Kilometern, die beim Aktionstag vom Veranstalter angeboten werden, sind für Familien mit Kleinkindern ebenso geeignet, wie für Gelegenheitsradler, Toureninividualisten oder sportliche Mountainbiker. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Am Zielort bei der Schützenhallle in Döthen-Stottenhausen, Ziegeleiweg 1 warten Kaffee- und Kuchen, Bratwurst- und Getränkestände, Musik sowie ein Unterhaltungsangebot für Kinder.

Kids-Tour

Ideal für Familien mit Kleinkindern sowie Grundschülern ist die „Kids-Tour“, die von Peter Schmitz gemeinsam mit Mitgliedern des adfc begleitet wird. Der Start erfolgt um 13 Uhr Uhr am von-Boeselgaer-Platz. Vor den Teilnehmern liegt eine etwa 5 Kilometer lange kindgerechte Strecke. Durch Cowboy-City geht es über den Friesenweg nach Bockraden. Unterbrochen von mehreren Pausen, an denen die Geschicklichkeit der Kids auf die Probe gestellt wird, führt die Route über die Branneke zum Zielpunkt nach Döthen.

Kultstätten-Tour

Ulrich Gövert und Josef Backhaus nehmen, ebenfalls um 13 Uhr, die Teilnehmer mit auf eine 16 Kilometer lange „Kultstätten-Tour“ durch eine leicht hügelige Kulturlandschaft. In der Nähe der Gemeindegrenze zu Bippen-Restrup geht es zu einem urgeschichtlichen Großsteingrab.  Viele Felsbrocken des Steingrabes wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Sprengungen „zerkleinert“ und zu Straßenschotter verarbeitet. Neben diesem Steingrab steht der berühmte „Deuvelsstein“, ein „Schalen-„oder „Näpfchenstein“, mit 57 von Menschenhand eingebohrten Schüsselchen. Über den Kult an diesem Stein und über die sich daran knüpfende Sage erfahren die Teilnehmer vor Ort Näheres. 
Entlang der ehemaligen „Backsteinstraße“  geht es über Restrup nach Bippen. Die an einem Strebepfeiler vorhandenen Wetzrillen am Nordportal der dortigen St.-Georgs-Kirche, können als sogenannte Pest-Rillen gedeutet werden und haben wohl noch im späten Mittelalter kultische Bedeutung gehabt. Warum und wieso? Auch das erfahren die Radler vor Ort!
Eine Verschnaufpause ist unter der 9stämmigen Buche, an einem herrlichen Steintisch auf dem Hubertus-Hübner-Gedenkplatz in der Maiburg geplant. Über die nun abschüssige Straße Richtung Bippen geht es zurück über den Hofdienerweg. Hier wartet mit dem Teufelsstein, ein weiteres, sagenumwobenes Relikt aus Urzeiten. Dort beginnt das Banngebiet, in dem der „Holenkerl“ nachts sein Unwesen trieb. Nur wenige Kilometer trennen die Teilnehmer dann noch vom Ziel in Döthen.

Entdecker-Tour

Uwe Grimm und Georg Geers starten bereits um 10 Uhr mit ihrer Entdecker-Tour. Die 50 Kilometer lange Route führt zunächst durch das Dinninger Bruch, eine weite flache Kulturlandschaft. Über Nortrup gelangen die Radler nach Groß Mimmelage. Mit viel Engagement und Eigeninitiative wurde hier die letzte Galerie-Holländer-Windmühle im ehemaligen Landkreis Bersenbrück vor dem Verfall bewahrt. Brigitte und Erich Everding ist es zu verdanken, dass eines der Artländer Wahrzeichen erhalten blieb. Bei der Mühlenanlage befindet sich seit 2014 ein kleines Rosarium. Den „Garten der Sinne“ können die Teilnehmer hier ebenso in Augenschein nehmen wir das historische Mühlengebäude. Eine weitere Augenweide wartet wenige Kilometer weiter. Seit 2002 betreibt die Familie Nietfeld das „Tierkrematorium im Rosengarten“. Der weitläufige Park mit vielen hundert Rosensorten und einer beeindruckenden Pyramide bilden eine Augenweide und landen zu einem kurzen Spaziergang.  Mit den „Drahteseln“ geht es weiter zu den eigentlichen urtümlichen Namensgebers. Der Artländer Eselhof von Irmtraud und Thomas Heidker ist das Ziel der nächsten Tourenetappe. Über landschaftliche reizvolle Wirtschaftswege durchquert die Strecke dann die Bauerschaften Talge, Suttrup und Druchhorn. Einen Abstecher machen die Radler in Loxten unweit des Gutes Loxten liegt eine ehemalige Turmhügelburg. Auch wenn von einer Burg nichts mehr zu sehen ist, lässt „Felddieks Boll“ mit dem noch erhaltenen Gräftensystem die einstige Größe der Anlage erahnen. Über Kettenkamp geht es zum Ziel nach Döthen.

IIn der Mimmelager Windmühle erklärt Erich Ewerding die Funktion des Windkraftwerkes

Die sportliche Tour

Mit ordentlich Tempo nehmen Bernhard Hengehold und Johannes Ebler konditionierte Fahrer mit auf die „Sportliche Tour“. Der Start zu dem 65 Kilometer langen Rundkurs erfolgt um 12.30 Uhr. Zunächst führt die Route über Berge, Ohrte und Haneberg nach Vechtel. Vorbei an Fürstenau in Richtung Voltlage erreichen und Merzen. Weiter geht es über Osteroden und Ankum in Richtung Alfhausen. Durch die Ortschaft Rüssel führt die Route entlang der B68 bis Aslage. Von dort geht es durch die „Krevinghausener Schweiz“ zum Schützenplatz nach Döthen. Bei dieser Tour besteht Helmpflicht.

Als die Idee zu der Fahrrad-Veranstaltung im Jahre 2013 erstmals diskutiert und unter dem Namen „RadAktiv im Eggertal“ durchgeführt wurde, war die Resonanz beeindruckend. Trotz denkbar schlechter Witterung beteiligten sich über 400 Radler an dem Aktiontag. Den Veranstaltungsnamen „RadAktiv“ nahm im Herbst 2013 ein Verein auf, der, als erster in Niedersachen, einen Radweg entlang einer Landesstraße in Eigeninitiative schultern wollte. Inzwischen sind aus den Planungen Taten geworden. In hunderten ehrenamtlicher Arbeitsstunden baute der Verein „RadAktiv - Bürgerinitiative für Verkehrssicherheit“  einen gut drei Kilometer langen Radweg. Ein zwei Kilometer langes Teilstück wurde bereits fertiggestellt. Ein Projekt, dass sogar Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies beeindruckte und in Funk und Fernsehen bereits mehrere Male Thema war.

Alle Routen starten in Eggermühlen am Rathaus, von-Boeselager-Platz 1, 49577 Eggermühlen
weitere Infos: info@georggeers.de

Binsenstühle und Buntes aus dem Mittelalter Mühlentag 2015

Interessantes Programm zum 40jährigen Bestehen beim Mühlentag

Auf sein 40jähriges Vereinsbestehen kann der Heimat- und Verkehrsverein in diesem Jahr zurückblicken. Beim deutschen Mühlentag am Pfingstmontag sorgen die Gruppe „Mercks wol“ und der Binsenstuhlflecher Bernhard Kock  neben einer Reihe anderer Kunsthandwerker für Kurzweil. Im urigen Keller der Wassermühle zeigt Maler Christoph Buchholz seine Bilder. Neben dem bekannten „Eggermöhler Kartuffel-Pannekauken“ wird nachmittags in dem 400 Jahre alten Gemäuer Kaffee und Kuchen angeboten. Ein lohnendes Ziel für einen Pfingstausflug ist die Wassermühle damit allemal.

Mit Musik der Gruppe „Mercks wol“ erwartet die Besucher gänzlich ungewöhnliche Klänge. Mindestens ein bekanntes Gesicht der achtköpfigen Truppe dürfe vielen Eggermühlenern  bekannt sein. Ruth Kriege wirkte mehrere Jahrzehnte in der örlichen Grudschule als Lehrerin. Nicht Trompete, Saxophon oder Gitarre sind die Instrumente mit denen „Mercks wol“ musizieren. Die Formation mit einem Musikrepertoire aus dem Hoch- und Spätmittelalter bedient sich vielfältigen Instrumenten, dessen Namen heute nur noch bedingt geläufig sind. Bekannt sein dürften vielen Zuschauern allenfalls noch Harfe, Laute, Sackpfeife, Blockflöte oder Trommel. Aber was bitte sind Streichpsalter, Nyckelharpa, Krummhorn oder Rauschpfeife? Beim Mühlentag erfahren es Besucher aus erster Hand, wenn neben den genannten Instrumenten auch der Gesang, Schlaghölzer und Schellen an Hand und Füßen und der sprichwörtliche Schalk bei „Mercks wol!“ mitspielt.
Christoph Seebaß und seine mittelalterlich anmutenden Musikanten möchten mit ihren Liedern die Zuhören mit auf eine Reise in vergangene Jahrhunderte nehmen.

Mal Mittelhochdeutsch, mal Niedermittelhochdeutsch oder auch mal Französisch. Mal sind es Melodien von der Straße, mal von Jahrmärkten und der Handwerker-Wanderschaft, mal vom Hofe, aus dem Adelstand oder dem Klerus. Frühlingslieder sowie Tanz- und Trinklieder fehlen natürlich nicht. Stücke wie „Wenn Friede ist, regiert die Musik“ oder „Bei gut Gesang weicht böser Mut und alles Herzeleid wird gut“  sind Beispiele ihres Repertoires.

Neben bekannten Ausstellern, die teilweise seit vielen Jahren die Mühlentage in Eggermühlen bereichern, haben Besucher in diesem Jahr die Möglichkeit, einen der letzten Binsenstuhlflecher über die Schulter und auf die Fingen zu schauen. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth wird Bernhard Kock aus Dickenberg bei der Wassermühle das alte Handwerk, das der Sussumer Stuhlmacher Hermann Havermann über viele Jahrzehnte ausübte, demonstrieren. Havermanns ehemalige Stuhlmacherei unweit der Wassermühle, die heute leider dem Verfall preisgegeben ist, galt damals als geselliger Treffpunkt in der Bauerschaft.

Christoph Buchholz zeigt beim Mühlentag seine Bilder im Mühlenkeller. das Foto zeigt ihn mit Annette Röhr

Sein 40jähriges Vereinsbestehen nimmt der Heimatverein zum Anlass, im Mühlenkeller Bilder eines heimischen Malers zu zeigen. Christoph Buchholz, Mitarbeiter der Heilpädagogischen Werkstätte präsentiert an den rustikalen Klinkerwänden der Kellerräume seine unterschiedlichsten Sichtweiten lokaler und fiktiver Motive. Buchholz erhielt im vergangenen Jahr beim Unic-Award, einem Designwettbewerb für Gestalter mit und Ohne Behinderung, eine Auszeichnung für einen von ihm designten Profilhobel. Die Werke von 48 Preisträgern wurden im Rahmen einer bundesweiten Ausstellung unter anderem in Nürnberg, Frankfurt oder Hamburg gezeigt.