Pfingstausflug ins Reich der Mühlen
Fast vergessene Handwerkskünste, Ausstellungen und interessante Rahmenprogramme boten zahlreiche Mühlenbetreiber beim Deutschen Mühlentag. Kurztripps oder eine Rundreise zu den technischen Kulturdenkmalen in der Region gehören für viele schon seit Jahren zum Pfingstmontagsprogramm. Der Erhalt alter Mühlen, um deren Funktionstechniken auch für künftigen Gernerationen zu sichern, gab im Jahre 1997 die Initialzündung, den Deutschen Mühlentag aus der Taufe zu heben. Die Arbeitsgemeinschaft „Mühlen im Osnabrücker Land“ war an der Einführung des Mühlentages damals maßgeblich beteiligt. Neben den Windmühlen in Groß Mimmelage, Bersenbrück oder Kettenkamp hatten auch die Mühlen in Ahausen und Eggermühlen ihre Tore geöffnet und boten Einblicke in alte Techniken. Mühlenbetreiber und Technikfreak Holger Paulsen erklärt den Besuchern in Ahausen unter anderem die Funktionsweise seiner vor einigen Jahren erbauten Windmühle. Ehrfurchtsvoll verfolgten die Pfingsausflügler die Vorführungen einer alten Dampfmaschine, die Paulsen restauriert und neues Leben eingehaucht hatte. Das Ehepaar Sandra und Thomas Küthe Grönloh indes sorgte mit frischem Brot, das im steinernem Backofen gebacken wurde, für das leibliche Wohl der Besucher. Auch die Fans alter Fahrzeuge kamen bei Lampen Mühle auf ihre Kosten. Hunderte von Besuchern nutzen die Gelegenheit, sich von alter Mühlentechnik in der über 400 Jahre alten Wöstenesch-Wassermühle in Eggermühlen faszinieren zu lassen. Eine Reihe leckerer heimischer Brotsorten wechselten als belegte Köstlichkeit oder als ganzes Laib viele Besitzer. Kunsthandwerker, Maler und weiteren Hobbykünstler boten interessante Kuriositäten und ließen sich bei ihrer Arbeit gern über die Schulter schauen. Sein komplettes Fertighausprogramm für gefiederte Gartenfreunde stellte Willi Lohbeck aus Alfhausen bei der Wöstenesch-Wassermühle vor.
Mühlentag 16. Mai 2016: Edelsteine, Holzdesign und Meeressehnsucht
Kunst für die Sinne und Kulinarisches stehen beim diesjährigen Mühlentag am Pfingstmontag (16. Mai) von 10 - 18 Uhr auf dem Gelände der Wöstenesch-Wassermühle im Focus der Besucher. Rund um das historische Gebäude wie auch im Keller der Mühle zeigen eine Reihe Kunstschaffender interessante Exponate, bei deren Herstellung Besucher den Künstlern teilweise über die Schultern schauen können.
Besonderes, gefertigt aus erlesenen Steinen, fertigt Ida Schade. In ihrem kleinen Atelier in Ankum-Westrup kreirt und fertigt sie Schmuckunikate. In der Wöstenesch-Wassermühe können Besucher hautnah miterleben, wie innovative Ketten, Armbänder oder Broschen entstehen. „Meine Stärke - runde Werke“, so bringt Detlef Pleus sein Hobby auf den Punkt. Der Hobbydrechsler aus Rieste nutzt für seine Exponate diverse Holzsorten, aus denen er Teller, Gefäße und weitere runde Kunstgegenstände herstellt. Sehnsucht nach Wellen, Wind und Weite vermitten die Bilder von Dieter Helker. Seine Motive: Nicht enden wollende Wolkenfelder, verwunschene Fischerdörfer, Dünen oder das Wechselspiel von Wellen und Wind spiegeln Meeressehnsucht und das Gefühl von grenzenloser Freiheit wider.
Auch eine Reihe weitere Aussteller bietet das ein oder andere Kunstschnäppchen. Die privaten Kunsthandwerker auf der einen, aber auch das umfangreiche Kuchenbuffet und der „Eggermöhler Kartuffel Pannekaoken“ auf der anderen Seite, sind allemal ein Grund, der über 400jährigen, voll funktionstüchtigen Wassermühle, einen Pfingsmbesuch abzustatten.
Mühlentag 2015: Kunsthandwerker und Mittelaltermusik
Neben der Chance, mit dem Deutschen Mühlentag den Fokus der Besucher auf erhaltenswerte historische Wind- und Wassermühlen aufmerksam zu machen, boten verschiedenen Mühlenbetreiber in den Region altes Handwerks zum „Anfassen“. Bernhard Keck aus Ibbenbüren zeigte den Besuchern, wie Binsenstühle hergestellt und restauriert werden. Mit Fingerfertigkeit anderer Art verblüffte Heinrich Rust, der aus Pettigrohr kunstvolle Tablettes und Körbe herstellte, die Ausflügler, die zumeist mit Fahrrädern von Mühle zu Mühle pilgerten. Lieder aus mehreren Jahrhunderten erklangen in der Wöstenesch-Wassermühle.
2014: Mühlen waren interessante Ziele beim Pfingstausflug
Fast vergessene Handwerkskünste, Ausstellungen und und interessante Rahmenprogramm boten die Mühlenbetreiber bei Deutschen Mühlentag. Besonders Fahrradfahrergruppen nutzen das Bilderbuchwetter für einen spontanen Kurztrip oder eine Rundreise zu den technischen Kulturrdenkmalen in der Region. Deren Erhalt einem breiten Publikum vor Augen zu führen gab im Jahre 1997 die Initialzündung, der Deutschen Mühlentag aus der Taufe zu heben.
Die Arbeitsgemeinschaft „Mühlen im Osnabrücker Land“ war an der Einführung des Mühlentages damals maßgeblich beteiligt. Neben den Windmühlen in Groß Mimmelage und Ahausen hatten die Wassermühlen in Bersenbrück und Kettenkamp ihre Tore geöffnet und boten Einblicke in alte Techniken. Hunderte von Besuchern nutzen die Gelegenheit, sich von der Mühlentechnik in der über 400 Jahre alten Wöstenesch-Wassermühle in Eggermühlen begeistern zu lassen. Ein breites Angebot handgefertigten Naturprodukte für Haus und Garten, das Hobbykünstler im Mühlenkeller sowie auf dem Ausßengelände ausgestellt hatten, bot nicht nur Kaufanreize sondern auch reichlich Inspiration für Nachahmer. Werbing frür den Bürgerradweg Eggermühlen-Bippen machten dort Mitglieder des Vereins „RadAktiv - Bürgerinitioative für Verkehrssicherkeit“ Unsere Fotos zeigen Besucher des Mühlentags in Eggermühlen.
2013: Maler und Metallkünstler beim Mühlentag
Interessante Einblicke in die Welt der Malerei bietet der Hollensteder MalerAndries Hartholt am Pfingstmontag. Auch die Bastelleidenschaft des Ankumer Metallkünstlers Ernst Koddenberg können Besucher beim Deutschen Mühlentag in Eggermühlen erleben. Die interessanten Kunsthandwerker auf der einen aber auch das umfangreiche Kuchenbuffet und der „Eggermöhler Kartuffel Pannekaoken“ auf der anderen Seite sind allemal ein Grund für einen Pfingstausflug an die Egger.
Für einen Mechaniker ist eine Schraube ein Mittel zum Zweck für Ernst Koddenberg ist sie ein ästhetisches Gestaltungselement. Seit seiner Pension sieht der 65jährige Automechaniker viele Metallgegenstände, Werkzeuge und eben auch Schrauben mit ganz anderen Augen. Beim Mühlentag am 20. Mai zeigt der Metallkünstler einige seiner interessantesten Stücke in der Wöstenesch-Wassermühle in Eggermühlen.
Drei Schraubenmuttern und vier Nägel auf einer Metallplatte zusammengeschweißt. Dieses eindrucksvolle, wenige Zentimeter große Kunstwerk hatte den Automechaniker vor wenigen Jahren in seinen Bann gezogen. Puristisch, nüchtern und doch voller Ausdruck. Getrieben durch diese Inspiration, trug Koddenberg fortan viele Metallgegenstände zusammen, um aus ihnen mit Kreativität, Witz und einem gehörigen Schuss Ironie Skulpturen zu erstellen, die oftmals Geschichten. Das Metallmännchen zum Beispiel, dessen Körper aus einer ausgedienter Kombizange mit einem Schraubenköpfchen einen Laternenpfahl umschlungen hält. Schlaftrunken mit einem kleinen Stückchen Nagel als Bierdose blicken seine Augen aus aufgesetzten Schweißpunkten auf den Boden. Eine kupferne kleine Metallplatte, ebenfalls mit Schweißpunkten verziert, findet sich am Fuß des Laternenpfahl. Das sind die Reste einer Pizza, schmunzelt Koddenberg, die der Zecher bei seiner Kneipentour am vorangegangenem Abend zu sich genommen hat. Um dem metallernen Szenario noch ein wenig Nachtcharakter zu verleihen, leuchtet die Laterne, wie im richtigen Leben. Für was bietet sich eine verrostete Wasserpumpenzange an. Ihre beweglichen und mit Zähnen versehenen Zangenbacken bilden in Koddenbergs Sammlung den Kopf eines Aras.
Zwei Unterlegscheiben, geschickt als Augen angeordnet, Verkleidungsbleche eines alten Motors als Flügel und schon scheint er zu leben, der Metallvogel. Wenn Ernst Koddenberg bei Besuchen seiner ehemaligen Kollegen oder auf den Schrottplätzen der Region auf Materialpirsch geht, gibt es kaum einen Gegenstand, aus dem sich nicht etwas machen ließe. Tausende von Hammerschlägen musste der Meißel sicherlich aushalten, aus dem der Hobbykünstler einen Geiger schuf. Das durch die vielen Schläge auseinander getriebene Metall am Kopf des alten Werkzeugs bildet in Koddenbergs Skulptur die nach außen hin zerzauste Haarpracht des Musikers. Sinnend streicht der Metallvirtuose mit seinem Geigenbogen über sein Instrument. Zwei bunte Knöpfe schmücken den schlanken Meißelkörper. Was macht man aus dicken Rundfedern eines alten Lkw? Versehen mit kleinen Flugscharen als Schnabel verkörpern sie in nun stolze Raben.
Den Körper eines Hundes, der unter Koddenbergs Werkbank einen würdigen Platz gefunden hat, stammt aus einem Stück Rohr. Bei dem Kopf allerdings muss man zweimal hinsehen. Was ist denn das einmal gewesen? Auch dafür hat Koddenberg eine interessante Geschichte auf Lager. Das Teil war der Anlasserkopf eines alten Traktors, der vor dem letzten Weltkrieg am Berliner Flughafen im Einsatz war. Koddenbergs Großvater hatte den Traktor seinerzeit erworben und mit nach Ankum gebracht. Monika Koddenberg hat sich mit dem neuen Hobby ihres Mannes arrangiert. Wenn er in seiner kleinen Werkstatt neben ihrem Wohnhaus an der Loxtener Straße mit Schweißgerät und Feile so richtig in seinem Element ist, bekommt sie ihn oft stundenlang nicht zu Gesicht. Für gemeinsame Fahrradtouren aber bleibt den beiden trotzdem genügend Zeit.