Heimatarchiv eingerichtet

Im Dachgeschoss der Kita richtete der Heimat- und Verkehrsverein  im Dezember 2015 einen Archivraum ein. Akten und Unterlagen, die 40 Jahre in Privatschränken von Vorstandsmitgliedern untergebracht waren, sind in den neuen Räumlichkeit eingelagert und einsehbar. Klaus Meister stiftete ein geräumiges Bücherregal. Aus dem Nachlass des Ankumer Schriftstellers Heinz von der Wall stammt neben einer Fülle von Büchern eine große Regalwand. Bücher wie auch Regal wurden von Monika von der Wall unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dank sagt der Heimatverein den Spendern sowie auch dem Gartenbauunternehmen Borgmann, der Tische und Sitzgelegenheiten zur Verfügung stellte.  

IN MEHREREN FUHREN SCHAFFTE UWE GRIMM REGALSYSTEME UND TISCHE HERAN

BIS ALLES AN ORT UND STELLE EINGERÄUMT IST, BEDARF ES VIELER HANDGRIFFE. CHRISTA GEERS UND UWE GRIMM BEI DER EINRÄUMAKTION

EIN IDEALER ORT FÜR KLEINE VORSTANDSSITZUNGEN


Aller guten Dinge sind Drei

„Hörbar“, ungewöhnliche Ansichten und deftiger Grünkohl

Der Heimat- und Verkehrsverein feierte Geburtstag und 240 Gäste kamen zum traditionellem Grünkohlessen. Vertreter seiner 31 Mitgliedesvereine konnte der Kreisheimatbund bei seiner Jahresabschlusstagung im Gasthof Böhmann begrüßen. Musikalisch und bildlich zogen Akteuere aus der Gemeinde alle Register und beeindruckten das Publikum, das sich aus allen Gemeinde des Altkreises zusammengefunden hatte. Pläne und Vorhaben des KHBB für 2016 stellte dessen Vorsitzender Franz Buitmann vor.

Als eindrucksvolle Interessenbekundung an der Arbeit des Kreisheimatbundes wertete Buitmann bei seiner Begrüßung die große Anzahl der Gäste, die sich auf dem Böhmann´schen Saal eingefunden hatte. Den Bundestagsabgeordneten Andre Berghegger und Werner Lager als stellvertretenden Landrat des Landkreises Osnabrück hieß er neben weiteren Ehrengästen ganz besonders willkommen. Gerd Bruns, Vorsitzender des gastgebenden Heimatvereins umriss mit kurzen Worten die 40jährige Geschichte des Vereins. Auch wies er auf die neu gestaltete Internetseite des Vereins hin. Unter www.heimatverein-eggermühlen.com sind unter anderem künftig alle Neuheiten online verfügbar,Sein Schlusscredo: In der Kürze liegt die Würze, formulierte er auf plattdeutsch „een kottes Gebett un een langen End van de Mettwost“. Die Heimatfreunde zollten diesem Wink mit dem Zaunpfahl mit Applaus.

Mit ihrem Solotitel „Aller guten Dinge sind drei“ überzeugten Maria Schulte und der Chor Hörbar.

 

Nicht nur stimmliche, sondern auch optische Highlight wie Buitmann hinzufügte, hat die Gemeinde Eggermühlen mit dem Chor Hörbar in seinen Mauern. Unter den bekannten Stücken die von den Damen vorgetragen wurden, auch das Lied von Reinhard Meyer „Aller guten Dinge“ sind drei. Das von der Solistin Maria Schulte brillant vorgetragene Lied über den ganz normalen „Alltagswahnsinn mit Kindern“ konnte Bürgermeister Markus Frerker nur allzu gut nachvollziehen. In seinem Grußwort wertete Andre Berghegger die Arbeit der Heimatvereine als fundamentales Erbe der Gesellschaft und wichtigstes Bindeglied zwischen den Generationen. In Hinblick auf die Integration vieler Neubürger, die es in naher Zukunft zu bewältigen gelte, falle den Heimatvereinen eine Schlüsselfunktion zu, um funktionierende Integration gewährleisten zu können. War das Kohlessen für den Präsidenten des Wiehengebirgsverbandes Ulrich Gövert ein Heimspiel, konnte Buitmann mit Werner Lager einen neuen König begrüßen. Tags zuvor war dieser bei Kohlessen der Kreishandwerkerschaft zum „Grünkohlwurstkönig“ gewählt worden. Das er von Würsten etwas versteht, demonstrierte der gelernte Fleischer und stellvertretende Landrat nach der Verkostung der ersten Mettwurst bei der Veranstaltung. Perfekte Konsistenz und hervorragender Geschmack, so sein Fazit. In ungewöhnlichen Perspektiven stellte der Heimatverein in einem 20minütigem Filmbeitrag die Gemeinde Eggermühlen vor.

Erwartungsvolle Gesichter beim Grünkohlessen des Kreisheimtbundes in Eggermühlen. Fotos: Georg Geers

Erwartungsvolle Gesichter beim Grünkohlessen des Kreisheimtbundes in Eggermühlen. Fotos: Georg Geers

Mit seinem Robokopter, einer fliegenden Kamera, hatte Alfons Geers während des vergangenen Jahres interessante Sequenzen aus der Gemeinde festgehalten. Vertont und mit Fotos und kurzen Videoclips von Georg Geers ergänzt, beeindruckte das filmische Gemeindeportrait mit vielen ungewöhnlichen Perspektiven.  In voller Länge wird der Filmbeitrag Anfang kommenden Jahres zu sehen sein. Rainer Drewes stellte als Redaktionsmitglied des Heimatjahrbuches des jüngste Werk mit dem Schwerpunktthema Hof- und Familiengeschichte vor. Für die nächste Ausgabe rief er die Heimatfreunde auf, sich mit Beiträgen an dem Werk zu beteiligen. Die Geschichte der Lastkraftwagen bilden darin das Schwerpunktthema. Die Vorhaben und Pläne des KHBB erläuterte zum Abschluss Franz Buitmann. In Arbeit sei ein Buch über den langjährigen Vorsitzendes des KHBB Eberhard Ostendorf sowie der zweite Teil der Schulgeschichte im Altkreis. Auch die Planungen für eine Aussichtsplattform nähmen konkrete Formen an. Gemeinsam mit weiteren Förderern legt sich der KHBB für den Umbau und die Neugestaltung des Kreismuseum in Bersenbrück ins Zeug. Am 25. November erfolge dazu die Gründung eines Kuratoriums. Freunde von Heimatliteratur sollten sich den 5. Dezember notieren. Dann öffnet der Kreisheimatbund sein Bücherdepot an der Hasestraße. Weitere Haupttermine in kommenden Jahr: 5. Juni: Sternwanderung nach Schwagstorf; 17. September: Kreisheimattag in Badbergen; 18. November: Jahresabschlusstagung mit Kohlessen in Alfhausen.


Neue Mensa als Geschichtsbuch

In der Renteischeune blieben Wandgemälde aus dem 2. Weltkrieg erhalten

Georg Geers

Beim Neubau des Kindergartens und der Umgestaltungen der angrenzenden Alten Rentei wurde auch die dazugehörige Scheune einer neuen Nutzung zugeführt. Sie dient dem Kindergarten wie auch der gegenüberliegenden Grundschule als Mensa. Nach der Entkernung des Gebäudes und energetischer Sanierung entstand ein Schmuckstück, dass seinen ehemaligen Charme durch die behutsamen Umbaumaßnahmen noch heute ausstrahlt. 

Zu einer schmucken Mensa wurde die Renteischeune umgestaltet

Von 1941 bis 1945 diente die Scheune der Alten Rentei in den Wirren des 2. Weltkrieges als Lager für französische Gefangene. Für das Jahr 1941 sind in alten Aufzeichnungen 49 Franzosen inhaftierte Franzosen genannt. Aufgeteilt in drei Gruppen wurden diese wochentags zum Arbeitsdienst auf die Höfe in der Region gebracht. Frühmorgens ging es unter Aufsicht Richtung Döthen und Bockraden, Sussum und Besten sowie nach Basum. Als Gegenleistung für die Arbeiten, die die Gefangenen auf den Höfen verrichteten, hatten die Bauern die Verpflegung zu stellen. Auch die Wäsche der Kriegsgefangenen wurde auf den Höfen gewaschen.  

Dezent „verschwindet“ der Kindergartenneubau hinter dem alten Gebäudeensemble. Die Rentei (links) beherbergt die Kinderkrippe. Im Dachgeschoss ist unter anderem das Archiv des Heimatvereins untergebracht. Rechts im Bild die Rentei-Scheune. 

Auf den Kalkputz an den Wänden in der Renteischeune blieben Gemälde erhalten, die 70 Jahre nach Kriegsende wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken sollten. Vier großformatige Wandbilder befinden sich an den nordwestlichen sowie nordöstlichen Wänden. Ein weiteres Wandbild an der Nordostwand war bis zur Unkenntlichkeit verwittert und konnte nicht erhalten werden. Sind diese Gemälde auch künstlerisch als nicht besonders wertvoll anzusehen, stellen sie dennoch Zeitdokumente dar, die uns den Wert von Frieden und Freiheit bildlich vor Augen führen können. Sie vermitteln den vielen Kindern, die hier in den kommenden Jahren ein- und ausgehen werden anschaulich ein Stück Geschichte und bilden damit eindrucksvolle Zeugnisse gegen das Vergessen. Was der oder die Maler mit seinen Gemälden ausdrücken wollte, kann man heute nur erahnen.

Von einer Fachfirma wurden die Wandgemälde in der neuen Mensa aufgefrischt und konserviert.

Die vier Wandgemälde zeigen Szenen aus dem Landleben und dokumentieren damit die tagtägliche Arbeit, die die Gefangenen zu verrichten hatten. Die Sehnsucht zurück nach Hause hat sicherlich Pate gestanden habe, als diese Gemälde entstanden. Szenen aus der Landwirtschaft mit Fachwerkhof und Kühen, aber auch eine Eisenbahn, die am Horizont, in dessen Wolken sich der Eiffelturm als Synonym der Heimat spiegelt, zu entschwinden scheint, sind an den Wänden zu sehen. Ein weiteres Bild zeigt einen französischen Haustyp mit eleganter Dame und spielenden Kindern. 

Fluchtgedanken mit einer rotorbestückten Kuh ist eines der Motive, das von französischen Gefangenen geschaffen wurde. Das Foto entstand vor der Restaurierung. Fotos: Georg Geers

Aber auch Skizzen eines „Fluchtfahrzeugs“ in Form einer Kuh mit Rotorblätter wurden an einer Wand verewigt. Für die Erhaltung durch fachgerechte Restauration und Konservierung haben sich die Gemeinde Eggermühlen und der Heimatverein stark gemacht.     

KHBB-Kohlessen in Eggermühlen

Heimatverein stellte Kalender „Eggermühlener Dorfimpressionen 2016“ vor

Die Jahresabschlussveranstaltung des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB) findet am 20. November im Saale Böhmann statt. Anlässlich des 40jährigen Bestehens des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins traf sich dessen Vorstand mit Vertretern des KHBB, um Details des „KHBB-Kohlessens“ abzusprechen. Seinen aktuellen Bildkalender „Eggermühlener Dorfimpressionen 2016“ stellte der Heimatverein bei dieser Gelegenheit vor.

In der Wöstenesch-Wassermühle stellte der Heimat- und Verkehrsverein seinen aktuellen Kalender „Eggermühlener Dorfimpressionen 2016“ vor.                        Foto: Georg Geers

 

In der Wöstenesch-Wassermühle hieß Vorsitzender Gerd Bruns den Geschäftsführer des KHBB Winfried Meyer sowie dessen Vorsitzenden Franz Buitmann willkommen. Es freut uns, so Buitmann, das wir unser Jahresabschlusstreffen mit Kohlessen, zu dem alle 37 dem KHBB angeschlossenen Heimatvereine eingeladen werden, in diesem Jahr in der Mitte des Altkreises absolvieren können. Die zentrale Lage des Ausrichtungsortes sei sicherlich mit ausschlaggebend für gute Beteiligung. Die Gesanggruppe Hörbar, mittlerweile seit über einem Vierteljahrhundert aktiv, wird die Heimatfreunde an diesem Abend mit Liedbeiträgen unterhalten.

Hörbare Proben ihres gesanglichen Könnens werden die Sängerinnen von "Hörbar" anlässlich des KHBB-Kohlesssen in Eggermühlen zum Besten geben               Foto: georg Geers

Ein Filmbeitrag „Eggermühlen aus der Luft“ wird zur Zeit von Alfons und Georg Geers vorbereitet. Eine Kurzform des sicherlich interessanten Gemeindeportraits wird beim Kohlessen erstmals gezeigt. Den Film in voller Länge stellt der Heimatverein Anfang kommenden Jahres bei einem Filmabend vor. Das Treffen in der Wassermühle nutzte der Heimatverein, um die jüngste Auflage seines Kalenders „Eggermühlener Dorfimpressionen“ vorzustellen und den KHBB-Vertretern jeweils ein Exemplar zu überreichen. Der Bildkalender erscheint bereits seit 29 Jahren und zeigt Motive aus der Gemeinde. Mit einem Foto von der Aussendung der Sternsinger im Jahre 2003 startet der Bilderreigen, führt dem Betrachter Naturaufnahmen vor Augen und entführt ihn zurück in die Vergangenheit. Eine Reihe historischer Fotos, unter anderem ein Bild der Bockradener Schüler aus dem Jahre 1951 oder eine Aufnahme der Erstkommunionkinder aus dem Jahre 1965 laden zum „Gesichter-Entdecken“. Wieder wurden über hundert Veranstaltungstermine von Vereinen und Verbänden in den Kalender mit aufgenommen, um schon früh eigene Feiern und Veranstaltungen abstimmen zu können. In den kommenden Tagen werden die Dorfimpressionen in Eggermühlen von Haus zu Haus angeboten und sind anschließend in der Bäckerei Meyer sowie im Edekamarkt Havermann zum Preis von 4,50 Euro erhältlich. 


Tagesausflug Bad Oeynhausen

Holz- und Eisenkunst kennengelernt

Dem Erlebnis-Museum des Holzhandwerks Hiddenhausen stattete der Heimat- und Verkehrsverein Eggermühlen bei seinem diesjährigen Tagesausflug einen Besuch ab. Untergebracht in zwei denkmalgeschützten Zehntscheunen des Gutes Consbruch bei Herford wurden in den vergangenen Jahren mehr als 1500 Objekte aus dem Bereich Holzbearbeitung zusammengetragen. Karl Marting, stellvertretenden Vorsitzender des Museumsverein führte die Heimatfreunde durch die großen Räumlichkeiten in denen ein gutes Dutzend Werkstätten aus der Region eingerichtet sind.

Längst vergessene Fertigungstechniken werden den Besuchern hier lebendig vor Augen geführt. Wie stellte man damals Bierfässer oder Wagenräder her, wie wurden Intasienarbeiten oder Furniere gefertigt? All diese Fragen wurßte Marting zu beantworten. Größtes Objekt des Museums ist ein 12 Meter langes Wikingerschiff, an dessen Bau Schüler einer Herforder Berufsschule beteiligt sind.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Salz-Zuckerland in Bad Oeynhausen war das Eisenzeithaus in der Gemeinde Venne weiteres Ziel der Ausflügler. Spektakuläre Funde weisen die Schnippenburg bei Ostercappeln als einen bemerkenswerten Zentralort aus, der in der vorrömischen Eisenzeit als Kult- und Opferplatz diente. Welch hochwertige Zier- und Nutzutensielien die Menschen hier schon 300 Jahre vor Christus zu fertigen instande waren, demonstrierte Archäologe Ralf Langer. Äxte, Feuerhaken aber auch Verschlusspannen oder Broschen präsentiert Langer in dem „Eisenzeithaus“, einem mit Reet gedeckten Lehmhaus, dass vor einigen Jahren nach historischen Vorbild dort nachgebaut und errichtet war. Unsere Foto entstanden beim Besuch der beiden Museen.

Fotos: Georg Geers

Kita-Einweihung - 50 Jahrfeier Eggermühlen

Rotierende Autos, fröhliche Kinder und ein Kaninchenroulett

Kita-Einweihung und Jubiläumsfeier lockte Tausende in die Schulstraße

Zu einem Freiluft-Gottesdienst vor der eindrucksvollen Kulisse der neuen Kindertagesstätte hatten sich gestern mehr als fünfhundert Besucher eingefunden. Eingerahmt von der Alten Rentei und der Renteischeune bot sich den Besuchern der Messe, die auch den Auftakt zur Jubiläumsfeier „50 Jahre Eggermühlen“ bildete, ein beeindruckendes Bild. Abdrücke von Kinderhänden zierten ein Schild im Einzugskranz, mit dem Eltern und Kindergartenleitung mit Unterstützung der Kinder als Willkommensgruß für den Eingang geschmückt hatten.

Mit einem prächtigen Kranz schmückten Eltern und Kinder den Eingang der neuen Kita

Von einem denkwürdigen Tag sprach Pastor Dr. Ansgar Stolte im Eröffnungsgottesdienst. Das was auf dem historischem Areal an der Rentei in den vergangenen Monaten geleistet worden sei, bezeichnete er als beeindruckendes Beispiel, bei dem bis zum letzten Tag vor der Eröffnung dutzende Handwerker und viele Freiwillige zum Wohle der Kleinsten in der Gemeinde mit Hand angelegt hätten. 

Mit der Kita und dem neugebauten Kindergarten, so Bürgermeister Markus Frerker, habe man einen Schritt in die Richtung Zukunft vollzogen. Das Areal direkt an der Grundschule böte ideale Voraussetzungen für eine derartige Einrichtung. Die weitsichtige Entscheidung, das Projekt bereits jetzt nach Standardkriterien, die 2017 in Kraft treten, auszustatten, sei sicherlich eine gute Wahl gewesen. Trotz modernster Techniken, die bei dem Neubau wie auch bei den Umbauarbeiten in der Rentei und der Renteischeune eingesetzt wurden, haben man stets die Kostenseite fest im Blick gehabt. So bringe beispielsweise der Einsatz der LED-Beleuchtungstechnik gegenüber herkömmlichen Beleuchtungskörpern eine jährliche Ersparnis von 2500 Euro, ohne dass sich dadurch die Beschaffungs- und Installationskosten erhöht hätten.

Der Familie von Boeselager sowie seinen Vorgänger Heinz Specker nannte Frerker als Wegbereiter für die Entwicklung einer heute florierenden Gemeinde. Seinen symbolischen Hut zig Landrat Dr. Michael Lübbermann vor der Leistung der Eggermühlener Bürger. Als hervorragend gelungen bezeichnete Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier das Projekt und verlieh dem Bauwerk das Prädikat „schönste Kita in der Samtgemeinde“.

Claudia Buschermöhle, Leiterin des Kindergartens, die mit neun Mitarbeiterinnen undKindern bereits vor wenigen Wochen in die neuen Räume eingezogen war, sprach von einem sehr guten Arbeitsumfeld. Die Arbeit mit den Kindern habe ihr und ihrem Team auch in den Räumen des Marienkindergartens an der Blumenstraße stets viel Freude bereitet. Aufgrund der dort herrschenden Enge habe man dort allerdings sehr viel improvisieren müssen. Die neuen lichtdurchfluteten Räume böten die Bewegungsfreiheit, die die Kinder für ihre körperliche und seelische Entfaltung benötigten. Im Namen seiner Bürgermeisterkollegen gratulierte Kettenkamps Bürgermeister Reinhard Wilke den Eggermühlenern. Die vielfach gestellt Frage„Mot dat dann so groot ween“, beantwortete Wilke mit einem klaren ja.

Wilhelm Pörtner vom Dissener Architekturbüro Ahrens und Pörtner dankte den am Bau beteiligten Handwerkern, die in 20 Monaten die Pläne des 2,7 Millionen-Projektes umgesetzt hatten. Das dieser Kostenrahmen habe eingehalten werden können, so Pörtner, sei Markus Frerker und seinen Ratskollegen zu verdanken. Bei angedachten Änderungs- und Verbesserungsvorschlägen, sei stets der Kostenrahmen ein zentrales Thema gewesen. Selten hätte dem Architektenteam bei einem Projekt einem so energisch auftretenden Bauherrenteam gegenübergestanden. Maria Klara, Freiin von Boeselager, die die Alte Rentei und das angrenzende Gelände 2012 an die Gemeinde Eggermühlen verkauft hatte, zeigte sich beeindruckt. Ihr Wunsch, die alte Bausubstanz zu erhalten und mit Neuem zu kombinieren, sei hervorragend umgesetzt worden.

Claudia Buschermöhle und Pastor Dr. Ansgar Stolte führten die Gäste, unter Ihnen Christian Calderone (MdL) und Dr. Andre Berghegger (MdB),  durch die Räume der neuen Kita

Claudia Buschermöhle und Pastor Dr. Ansgar Stolte führten die Gäste, unter Ihnen Christian Calderone (MdL) und Dr. Andre Berghegger (MdB),  durch die Räume der neuen Kita

Nicht besonders alt ist die Gemeinde, aber dafür sind seine Einwohner sehr ideenreich. Mehr als verdoppelt hatte sich die Einwohnerzahl des 1800-Seelen-Ortes am vergangenen Sonntag. Zu einer Flanier-, Amüsier und Erlebnismeilewurde die Schulstraße zwischen Mariä-Himmelfahrts-Kirche und dem neuen Kindergarten bei der Alten Rentei. Bei der Bandbreite der Aussteller und den Aktionen der vielen Vereine hatte Langeweile überhaupt keine Chance.

Den unzähligen Ideen und der Fülle an Kreativität, die viele Hände ehrenamtlicher Helfer in den vergangenen Monaten in die Vorbereitung des Jubiläums „50 Jahre Eggermühlen“ investiert hatten, zeigten Wirkung. Rappelvoll war die Schulstraße zeitweise, an deren Seiten sich Aktion an Aktion reihte.

Vor dem Kindergarten nutzten Kids die Gelegenheit, mit dem Verkauf von Flohmarktartikel ihr Taschengeld aufzubessern. Auf dem Schulhof simulierte die Verkehrswacht unter anderem körperliche Einschänken nach Alkoholgenuss oder führten den Besuchern anhand eines Überschlagsmobills hautnah vor Augen, was bei Unfällen passieren kann.

Waschechte Feuerwehrmänner nahmen Besucher, große wie auch kleine, mit der Drehleiter in luftige Höhen mit. Wir waren höher als die Kirchenspitze, schwärmte der sechsjährige Till Meiners, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Auch vor dem neuen Kindergartengelände hatten Schwindelfreie die Möglichkeit, sich über die Dächer Eggermühlens hieven zu lassen. Fast ausverkauft hieß es Mittags bei der Essenausgabe am Rathaus.

Über 200 Portionen leckerer Erbsensuppe weg - ein Kompliment an die Köche der Ankumer Niels-Stensen-Klinik. Dafür, dass trotzdem keiner Hunger leider musste, sorgten weitere Verköstigungsstände, die stets umlagert waren.

Einen Großkampftag erlebten die Damen der kfd, die im Pfarrheim Gäste bewirteten. Als Verdauungsschnäpschen diente der „Seute Füftiger“ oder der „Halwe Hunnerter, den die Organisatoren zu Jubiläum aufgelegt hatten.

Unter Anleitung eines Tischlers einmal selber einen Nistkasten bauen, oder seine eigene Kerze kreieren? Viele Kinder nahmen die Angebote dankbar an. Frisch gepressten Saft aus Eggermühlener Äpfeln servierten die Mitarbeiter des Kuhlhofs. Gepresst wurde direkt vor Ort. Eggermühlen und darunter die ehemals selbstständigen Bauerschaften Basum-Sussum, Besten, Döthen und Bockraden in Verbindung mit dem Gemeindewappen und den Jahreszahlen 1965 und 2015 steht auf einem Aufkleber, der am Stand der Gemeinde neben weiteren Werbeartikeln erhältlich war. Unter den Augen von Profispielern des VFL-Osnabrück, die am Stand des SV Fortuna Autogramme gaben, hatten Kicker Gelegenheit, ihren eigenen „Wumm im Bein“ am Lasertor und an deiner Torwand zu testen. Wohin wird er laufen? Diese bange Frage stellten sich die Teilnehmer des Kaninchenrouletts. Ernst Lübbert zur Lage und seine Theaterkollegen hatten ihren Spaß und Besucher konnten ihren Wetteinsatz abgeben, zu welcher Möhre oder welchem Salatblatt es den Hoppelmann ziehen würde. Als vor 50 Jahren die Samtgemeinde Eggermühlen gegründet wurde, waren sie die Stars auf den Äckern in der Umgebung. Mit 12 Trecker waren die Alttraktorenfreunde Berge-Hekese beim Jubiläum vertreten und dokumentierten mit ihren alten Maschinen den Wandel, der sich in einem halben Jahrhundert in der Landwirtschaft vollzogen hat. Sehr gute Resonanz verzeichnet auch die Geschäftswelt. Der verkaufsoffene Sonntag war für viele ein Grund mehr, Eggermühlen anzusteuern. 

Hunderte von Besuchern nutzen den Tag der offenen Tür, um einmal einen Blick in die neuen Räume zu werfen. Viele positive Stmmen gab es seitens der Besucher für die optische Umgestaltung der alten Räume. Dort ist die Kinderkrippe untergebracht. Eine beeindruckende Optik bietet auch die Mensa in der ehemaligen Renteischeune. Pünktlich zum Jubiläum konnte dort auch die Restaurierung von vier alten Wandgemälden aus dem 2.Weltkrieg abgeschlossen werden. Christoph Buchholz zeigte hier einige seiner Bilder während der Heimat- und Verkehrsverein aus Stellwänden den „Eggertaler Entdeckerweg“ präsentierte.

Eggermühlen feiert 50jähriges Bestehen

Spannend und interessant ist das Veranstaltungspaket, welches das Organisationsgremium „50 Eggermühlen“ für das heutige Jubiläum auf die Beine gestellt. Auf dem Gelände vom Kirchplatz, entlang der Schulstraße bis zum von-Boeselager-Platz präsentieren sich die Vereine und Verbände der Gemeinde mit Infoständen und Aktionen. Mit dabei sind unter anderem auch der Naturpark Terra Vita, der Zweckverband Hasetal, die Alttraktorenfreunde Berge-Hekese oder die Straßenverkehrswacht. Viele Mitmachaktionen stehen auf dem Programm. Drei Musikgruppen sorgen dabei für allerbeste Unterhaltung. Mit einem Freiluftgottesdienst vor dem Kindergartenneubau, der heute offiziell seiner Bestimmung übergeben wird, startet die Veranstaltung um 10.30 Uhr. Anschließend besteht die Möglichkeit, die neuen sowie die umgebauten Räume der Alten Rentei zu besichtigen. Getrost kann mittags die Küche kalt bleiben. Kulinarische Köstlichkeiten warten in Eggermühlem auf die Besucher. Bei der Verdauung helfen dann ein „Seuter Füftiger“ oder ein „Halwer Hunnerter“, zwei Spirituosen, die extra zum Jubiläum aufgelegt wurden. Bei einem verkaufsoffenen Sonntag bieten Eggermühlens Gewerbetreibende so ganz nebenbei die Möglichkeit zu einem gemütlichen Bummel durch die Geschäftswelt. Mit etwas Glück können Besucher bei einer Tombola einen Strandkorb, ein Fahrrad, weitere wertvolle Preise oder Fahrten mit dem Heißluftballon von Hartmut Niermann gewinnen. Dieser startet am späten nachmittag am Festgelände und bietet den Mitfahrern dann einen grandiosen Ausblick auf den Jubiläumstrubel. Ausreichend Parkplätze stehen auf Böhmanns Wiese sowie auf den Parkflächen des Modehauses Kamlage und am Friedhof zur Verfügung. Neue Fahren, die auf die Gründung der Samtgemeinde Eggermühlen im Jahr 1965 hinweisen, wurden zum Jubiläum angeschafft. Unser Foto zeigt das Organisationsteam das heute mit vielen Besuchern rechnet.

 

Rastplatz an der Wittenporte neu gestaltet

Neue Sitzbank an der Bippener Straße wird sehr gut frequentiert

Zwei einfache Holzbohlen dienten im Kreuzungsbereich der Bippener Straße (Wittenporte / Striekeler Straße in Eggermühlen seit den 1990er Jahren als Sitzmöglichkeit. Nicht nur der Umstand, das die improvisierten Bänke im Laufe der Jahre arg verwittert waren, bewog den Heimat- und Verkehrsverein Eggermühlen, den Rastplatz neu zu gestalten. Gemeinsam mit ehrenamtlich tätigen Handwerkern entstand nun ein schöner Flecken, der gern für ein Päuschen genutzt wird.

Da die Sitzgelegenheit nur wenige Meter von der viel befahrenen Bippener Straße entfernt lag, so der Vorsitzende des Vereins, Gerd Bruns, habe sich der Heimatverein dazu entschlossen, den Rastplatz um einige Meter in das rückseitig anschließende Waldstück zu verlegen. Ohne zu zögern gab dazu dessen Besitzer Michael Havermann seine Zustimmung. Wie gut Eigeninitiative in Eggermühlen funktioniert, zeigte sich schon bei den Vorplanungen zu der Neugestaltung. Einen massiven, für die Erstellung einer Sitzbank perfekt geeigneten Eichenstamm, spendierte Gerd Bruns. Zimmermann Hermann Hömer sorgte mit handwerklichen Können dafür, aus dem Stamm eine attraktive Sitzgelegenheit zu fertigen. Gut, wenn man Handwerker und Künstler in den eigenen Reihen hat. Hömer`s Neffe, Bildhauer Hermann Hömer jun. nutze ebenfalls seine Freizeit, um der Rückenlehne der Bank eine unverwechselbare Optik zu verpassen. Das Logo des Heimatvereins und den Schriftzug „Heimatverein 2015“ schnitzte er in die massiven Holzplanken. Um den Platz weiter in den Wald zu verlegen, stellten Rudi und Carsten Rusch nicht nur Minibagger und Rüttler sondern auch ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Bei einem großen Arbeitseinsatz, an dem sich der Heimatverein und weitere Freiwillige beteiligten, konnte der Platz an einem Nachmittag hergerichtet, Schlacke eingebracht und die Bank aufgestellt werden. Bei der Einweihung dankte Bürgermeister Markus Frerker allen Beteiligten für deren Engagement. Mit eurem Einsatz habt ihr unsere Gemeinde wieder ein Stück attraktiver gemacht, so Frerker. Erneuert wurde auch das Hinweisschild, das schon seit den 1990er Jahren die Geschichte des Platzes „Wittenporte“ erläuterte und in den letzten Jahren nicht nur unter Witterungseinflüssen sondern nach unter Vandalismus gelitten hatte. „Wittenporte - Wie bei vielen Adelssitzen war der Bereich rings um das Schloss Eggermühlen früher an bestimmten Tagen nicht ohne Weiteres zu durchqueren. Weiße Pforten (plattdeutsch Witteporten) riegelten die Hauptstraße an Sonn- und Feiertagen für den gewöhnlichen Verkehr ab. An dieser Stelle sowie im Bereich des heutigen Friedhofes und an der Einmündung der Großen Allee in die Bestener Straße befand sich eine weiße Pforte. Innerhalb dieses „Hohheitsgebietes“ bewegten sich die adeligen Damen und konnten so an den genannten Tagen ungestört flanieren.“ heißt es auf der Infotafel.